Eltern-Burnout

Laut einer KKH Studie aus 2024 fühle sich aktuell fast 70 Prozent der Eltern “erschöpft oder ausgebrannt”.
In den letzten 5 Jahren ist diese Zahl um 31% angestiegen.

Woran liegt das?

> 𝐒𝐭𝐞𝐢𝐠𝐞𝐧𝐝𝐞 𝐔𝐧𝐬𝐢𝐜𝐡𝐞𝐫𝐡𝐞𝐢𝐭 durch globale Krisen, Kriege und Inflation
> 𝐙𝐮𝐧𝐞𝐡𝐦𝐞𝐧𝐝𝐞 𝐄𝐧𝐭𝐠𝐫𝐞𝐧𝐳𝐮𝐧𝐠 von Arbeit und Privatleben
> 𝐑𝐮𝐬𝐡𝐡𝐨𝐮𝐫 𝐝𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬: Durch die immer später einsetzende Familiengründung ballen sich „die großen Themen des Lebens“ auf einen kürzeren Zeitraum
> 𝐔𝐧𝐫𝐞𝐚𝐥𝐢𝐬𝐭𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞 𝐄𝐫𝐰𝐚𝐫𝐭𝐮𝐧𝐠𝐞𝐧: Der Druck, alle Rollen „perfekt und makellos“ zu erfüllen, wächst. Der Vergleich – z. B. auf Social Media – stresst zusätzlich.
> 𝐅𝐞𝐡𝐥𝐞𝐧𝐝𝐞 𝐄𝐧𝐭𝐥𝐚𝐬𝐭𝐮𝐧𝐠: Das „Dorf, das es braucht, um ein Kind zu erziehen“, fällt häufig weg. Großeltern weit entfernt, Betreuungsangebote unzureichend.
> 𝐏𝐚𝐫𝐚𝐥𝐥𝐞𝐥𝐢𝐭ä𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐨𝐥𝐥𝐞𝐧: Die Geschwindigkeit und mentale Last, alles im Blick behalten zu müssen, wird häufig unterschätzt.
> 𝐏𝐚𝐧𝐝𝐞𝐦𝐢𝐞𝐟𝐨𝐥𝐠𝐞𝐧: Bei vielen Eltern, mit denen ich arbeite, sitzt die Belastung der Corona-Jahre noch immer tief.

Einem Parental Burnout vorzubeugen, hat für mich noch einmal eine ganz andere Dringlichkeit als bei Kinderlosen.

Versteht mich nicht falsch: Ich selbst hatte vor sieben Jahren als Nicht-Mama ein Burnout. Das war weder schön noch harmlos oder einfach.

Aber damals war ich nur für mich selbst verantwortlich. Kein kleiner Mensch brauchte meine Kraft und Lebensfreude und ich musste auch niemandem ein Vorbild in Sachen Selbstfürsorge und Grenzen setzen sein. Außerdem konnte ich „einfach“ tun, was die Ärzte mir u.a. rieten: mich gründlich ausruhen.

Lasst uns dieses Thema und die steigenden Zahlen also sehr ernst nehmen.

Es geht nicht nur um uns - es geht um die nachfolgende(n) Generation(en).

Wie kann ich einem Eltern-Burnout also vorbeugen?

Hier sehe ich grundsätzlich vier Ebenen:

𝐌𝐈𝐍𝐃𝐒𝐄𝐓
* You can’t have it all at the same time: radikal akzeptieren!
* Fill your cup first – deine eigenen Bedürfnisse priorisieren. Zugunsten aller.
* Bye bye Perfektion. Sie ist spätestens als Mama/Papa eine Illusion.
* Umarme die Unordnung. Sie ist endlich.

𝐎𝐑𝐆𝐀𝐍𝐈𝐒𝐀𝐓𝐈𝐎𝐍
* Radikales Priorisieren, gemäß Deiner Werte & Ziele. Zu allem anderen: Nein.
* Wochenplan aufsetzen, um vor der Welle zu bleiben. Neben allen Terminen, To Do’s, Deadlines der Familie aber unbedingt auch Deine persönlichen Energieladestationen eintragen.
* Mental Load sichtbar machen: vom Kopf in ein gutes Tool auslagern und dann fair verteilen.

𝐒𝐄𝐋𝐁𝐒𝐓𝐅Ü𝐑𝐒𝐎𝐑𝐆𝐄
* Unumgänglich: Ein täglicher Check-in mit sich selbst (zB via Journaling), um seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen.
* Me-Time rechtzeitig blocken und heilig halten. First in, last out im Kalender.
* Neurohacking: z.B. 3x am Tag die 4-7-8 Atmung oder hüpfen, schütteln, singen… reguliert effektiv das Nervensystem.
* Basics sicherstellen: regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und zumindest so viel Schlaf wie möglich
* Pausen – müssen nicht unbedingt lang, Hauptsache regelmäßig sein. Versuche, bewusste Mikropausen von 90 Sekunden in den Alltag einzubauen.

𝐍𝐄𝐓𝐙𝐖𝐄𝐑𝐊
* Ehrlicher Austausch mit Gleichgesinnten = der Key-Resilienz-Hack
* Eltern-Bündnisse schließen: z.B. in der Betreuung abwechseln
* Das „Dorf, das es braucht um ein Kind zu erziehen“, versuchen nachzubauen
* Hilfe holen, wo immer möglich und finanzierbar (Nanny, Au-pair, Putzhilfe, Lieferdienst, Coach, Berater). Es ist eine Phase!

Und was nicht nur mir, sondern anscheinend auch vielen von Euch immer wieder hilft:

❤️ Zu wissen: ich bin nicht allein mit diesem Gefühl.

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Plötzlich Burnout?