Stressbewältigungs-Tool Alkohol?

𝗦𝘁𝗿𝗲𝘀𝘀𝗯𝗲𝘄ä𝗹𝘁𝗶𝗴𝘂𝗻𝗴𝘀𝘁𝗼𝗼𝗹 𝗔𝗹𝗸𝗼𝗵𝗼𝗹

Mit dem PsychReport 2025 hat die DAK-Gesundheit gestern wieder die aktuellen Zahlen in Bezug auf die Entwicklung psychischer Erkrankungen veröffentlicht.

Dass die Fehltage aufgrund mentaler Krankheiten von 2023 auf 2024 noch einmal stark zugenommen haben, wundert mich - allein bei der Zuspitzung globaler Krisen sowie politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten - überhaupt nicht.

𝗜𝗻 2024 𝗴𝗮𝗯 𝗲𝘀 50 𝗣𝗿𝗼𝘇𝗲𝗻𝘁 𝗺𝗲𝗵𝗿 𝗙𝗲𝗵𝗹𝘁𝗮𝗴𝗲 𝗱𝘂𝗿𝗰𝗵 𝗗𝗲𝗽𝗿𝗲𝘀𝘀𝗶𝗼𝗻𝗲𝗻 𝗮𝗹𝘀 𝗶𝗺 𝗩𝗼𝗿𝗷𝗮𝗵𝗿.
𝗛𝗶𝗲𝗿𝘂𝗻𝘁𝗲𝗿 𝗳ä𝗹𝗹𝘁 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝗕𝘂𝗿𝗻𝗼𝘂𝘁.

(Nicht weil es dasselbe ist, sondern weil Burnout noch keinen eigenen Diagnose-Schlüssel hat.)

Über was ich in dem aktuellen Report aber vor allem gestolpert bin, ist diese Grafik.

𝗜𝗻 2024 𝘀𝘁𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻 𝗔𝗹𝗸𝗼𝗵𝗼𝗹 𝗯𝗲𝗱𝗶𝗻𝗴𝘁𝗲 𝗙𝗲𝗵𝗹𝘇𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗶𝗻 𝗮𝗹𝗹𝗲𝗻 𝗔𝗹𝘁𝗲𝗿𝘀𝗴𝗿𝘂𝗽𝗽𝗲𝗻 𝗽𝗹ö𝘁𝘇𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗿𝗮𝗽𝗶𝗱𝗲 𝗮𝗻 - 𝗯𝗲𝘀𝗼𝗻𝗱𝗲𝗿𝘀 𝘀𝘁𝗮𝗿𝗸 𝗯𝗲𝗶 𝗱𝗲𝗻 𝗮𝗯 35-𝗝ä𝗵𝗿𝗶𝗴𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 Ä𝗹𝘁𝗲𝗿𝗲𝗻.

Und das sind nur die Zahlen, die via Arztbesuch aufploppen bzw. hinter denen vermutlich bereits ein längerer chronischer Konsum steht. Meine Vermutung: die Dunkelziffer der stummen „Stressbewältigungsmethode Alkohol“ ist immens.

Klar - Alkoholkonsum….

- reduziert kurzfristig die Ausschüttung von Stresshormonen.
- wirkt beruhigend, durch die Aktivierung der GABA Rezeptoren.
- führt zur Freisetzung der Glückshormone Serotonin & Dopamin.
- fördert sozialen Austausch, ein wichtiger Baustein mentaler Gesundheit.

Nur leider ist all dies ein biochemisches Täuschungsmanöver!!

𝗜𝗻 𝗪𝗶𝗿𝗸𝗹𝗶𝗰𝗵𝗸𝗲𝗶𝘁 𝘀𝗰𝗵𝗮𝗱𝗲𝘁 𝗔𝗹𝗸𝗼𝗵𝗼𝗹 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗻𝘂𝗿 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿𝗲𝗺 𝗞ö𝗿𝗽𝗲𝗿 𝘀𝗼𝗻𝗱𝗲𝗿𝗻 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿𝗲𝗿 𝗙ä𝗵𝗶𝗴𝗸𝗲𝗶𝘁, 𝗺𝗶𝘁 𝗦𝘁𝗿𝗲𝘀𝘀 𝘂𝗺𝘇𝘂𝗴𝗲𝗵𝗲𝗻𝗅

> Die neurobiologische Anfälligkeit für Stress nimmt zu, unsere Stressresistenz ab.
> Das Risiko depressiver Verstimmungen steigt.
> Das Mikrobiom im Darm leidet, stille Entzündungen werden gefördert, das Immunsystem geschwächt.
> Blutzuckerschwankungen rauben Energie.
> Die Qualität des Nachtschlafs & damit die Regenerationsfähigkeit sinkt.
> Langfristiger Konsum reduziert die graue Substanz im Gehirn, lässt es also schrumpfen. Die Folge: weniger neuronale Verbindungen, schlechtere Impulskontrolle & kognitive Fähigkeiten.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 𝗦𝘁𝗮𝘁𝘁 𝗳ü𝗿 𝗲𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗘𝗻𝘁𝘀𝗽𝗮𝗻𝗻𝘂𝗻𝗴, 𝘀𝗼𝗿𝗴𝘁 𝗔𝗹𝗸𝗼𝗵𝗼𝗹 𝗮𝗹𝘀𝗼 𝗳ü𝗿 𝗺𝗲𝗵𝗿 𝗦𝘁𝗿𝗲𝘀𝘀, 𝘀𝗰𝗵𝗹𝗲𝗰𝗵𝘁𝗲𝗿𝗲 𝗦𝘁𝗶𝗺𝗺𝘂𝗻𝗴 & 𝘄𝗲𝗻𝗶𝗴𝗲𝗿 𝗘𝗻𝗲𝗿𝗴𝗶𝗲. 𝗦𝗼 𝗸𝗮𝗻𝗻 𝗔𝗹𝗸𝗼𝗵𝗼𝗹𝗸𝗼𝗻𝘀𝘂𝗺 𝗮𝗺 𝗘𝗻𝗱𝗲 𝗱𝗲𝗻 𝗪𝗲𝗴 𝗶𝗻 𝗲𝗶𝗻 𝗕𝘂𝗿𝗻𝗼𝘂𝘁 𝗯𝗲𝘀𝗰𝗵𝗹𝗲𝘂𝗻𝗶𝗴𝗲𝗻.

Was brauchen wir bei diesen alarmierenden Zahlen, neben der Aufklärung über die neurologischen Wirkungen?

𝗚𝗲𝘀𝘂𝗻𝗱𝗲 𝗔𝗹𝘁𝗲𝗿𝗻𝗮𝘁𝗶𝘃𝗲𝗻, 𝗦𝘁𝗿𝗲𝘀𝘀 𝘇𝘂 𝗯𝗲𝘄ä𝗹𝘁𝗶𝗴𝗲𝗻.
Allein 5-minütige Achtsamkeitsübungen reduzieren Cortisol effektiver als Alkohol.

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